Perfekt in den Tag eintauchen
Was man bei einer morgendlichen Schwimmrunde im Naturbadeteich alles erleben kann.
Noch hängen glänzende Tautropfen wie Perlen an den zarten Gräsern. Ich spüre den weichen Boden unter den Fußsohlen bei jedem lautlosen Schritt. Nur ein kurzer Weg und vor mir liegt ein im Morgenlicht funkelnder kleiner Teich.
Der erste Gedanke am Morgen
Im Bett, gleich nach dem Aufwachen, spürte ich schon ein leichtes Kribbeln: Ganz am Morgen, wenn alle anderen noch schlafen, möchte ich die erste sein. Luft holen, untertauchen, abschalten, schwimmen, in der Sonne trocknen und dann das Frühstück so richtig genießen.
Der Bademantel gleitet zu Boden und ich tauche mit dem Zehen ins Wasser ein. Soll es der langsame oder der schnelle Weg sein? Ein kleiner Kick darf es schon sein! Und es schaut auch niemand zu. Hopp und ich segle mit meinem U-Hagerl-Köpfler ins schimmernde Nass.
Zwischen Seerosen und Libellen – ein kitschiges Vergnügen
Hier ist Leben aber es ist beruhigend ruhig. Leicht streicht der Wind über das Wasser, zieht kräuselnde Linien und lässt es gleich wieder zufrieden. Wenn ein Wasserläufer mühelos balanciert, schreckt das Wasser kurz hoch und fällt wieder zusammen. Die herrlichen Seerosen sind dem Wasserspiegel ein mannigfaltiger Rahmen.
Während ich schwimme beginnt auf Augenhöhe am Ufer gerade ein Heuschreck gefährlich nahe seine Sprungübungen – knapp vorbei am filigranen Spinnennetz aus silbernen Fäden. Eine Schwalbe holt sich einen Schluck Wasser. Oder doch einen Leckerbissen aus der Luft darüber? Und über allem schweben Libellen mit großen Augen, gläsernen Flügeln, durchsichtig, bläulich und mühelos.
Seejungfern ist ihr zweiter Name, agrion puellae bei den Griechen, hergeleitet von den Jungfrauen des Bacchus im nächtlichen Fest – oder libella, die Wasserwaagen. Die Libelle fliegt nämlich mit gestreckten Flügeln immer ganz nahe der Oberfläche des Wassers.

Zwischen Seerosen und Libellen - ein kitschiges Vergnügen.
Zwischen Seerosen und Libellen - ein kitschiges Vergnügen.
Alles ist in Balance
Unser Schwimmteich weist ein komplexes Zusammenspiel von Selbstreinigungsmechanismen auf. Das, was in der Natur frei abläuft, wird hier in abgewandelter Form in ein organisiertes Ökosystem übernommen. Wasserpflanzen, Phytoplankton, Bakterien und verschiedene Mikroorganismen tragen zur Reinigung - eben genauso wie in jedem anderen See – bei.
Damit dieses biologische Gleichgewicht hergestellt werden kann, wird eine Schwimm- und Badeteichanlage baulich in einen sogenannten Nutzungsbereich, in dem man schwimmt und badet, und in einen Regenerations- oder Aufbereitungsbereich unterteilt. Das Herzstück der Anlage ist der bepflanzte Regenerationsbereich. Von dort plätschert das Wasser wieder herunter und ist somit ständig in Bewegung. Eintrag und Austrag stehen im Gleichgewicht zueinander. Dieses Zusammenspiel der Natur sorgt für Trinkwasserqualität in unserem Naturbadeteich.
Aber warum fliegt die Libelle gar so knapp über der Wasseroberfläche?
Sie organisiert sich gerade ihr Frühstück aus kleinen Insekten.
Also mache auch ich mich auf den Weg zu meinem Frühstück, nach ein paar Schwimmrunden ist das umso verdienter!
Jetzt aber auf zum Frühstück!
Ein Zierpen, ein Summen, ein Schwirren in verschiedenen Tonarten vereint sich zu einem morgendlichen Chor.
Wer soll dem kühlenden Nass bei dieser Umgebung widerstehen können?
Glücklich tauche ich so aus diesem zauberhaften Teich auf. So hat der Tag schon perfekt begonnen!
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Fotocredits:
Pärchen am Naturbadeteich: Weinfranz
alle anderen Fotos: Johanna Meinschad