Birnenmost
Die hochklassigen Gourmetmoste der Mostbarone werden aus ausgewählten Birnenmosten cuvéetiert und können im Restaurant des 4* RelaxResort Kothmühle bei Amstetten verkostet werden. Was ist Birnenmost?
Bis vor einigen Jahren war der Most nur den regionalen Mostheurigen, bei den Mostbauern und Mostbäurinnen selbst oder im Spezialhandel erhältlich. Mittlerweile hat Mostviertler Birnenmost den Einzug in die hohe Gastronomie geschafft. Die Mostbarone an der Moststraße trieben einen einen rigorosen Wandel in der Qualitätskontrolle voran und konnten dadurch Qualitätsstandards und innovative Produkte schaffen. Die Gourmetmoste sind die Krönung ihrer Arbeit: Drei Moste, die durch sorgfältige Kombination von Aromen, Säure und Restzucker von reinsortigen Birnenmosten eine noch nie dagewesene Komplexität und Tiefe dieses Getränks ermöglichen.
Brous | Brous [bro:s] die, pl.: Knospen - Knospe trifft Frische
Der „Brous“ (gelb) geht es milder an. Ihm werden grasige Noten, Zitrus- und Blütenaromen zugeschrieben. Sein Name ist ein alter Mostviertler Dialektausdruck für „Knospen“. Die Knospe ist ein Zeichen des Frühlings und der Brous badet seine Fangemeinde in diesem Sinnbild aus Jugend und Frische. Leichte Speisen sind angesagt.
Preh | Preh [pre:] der, -s: Stolz - Stolz trifft Eleganz
Die rote Etikettfarbe des „Preh“ trägt haarscharf denselben Farbton, wie das eleganteste Abendkleid beim romantischsten Candle Light Dinner. Darin eingekleidet sind Speckbirne, Stieglbirne, Dorschbirne und Grüne Pichlbirne, im ausgewogenen Säure-Frucht-Spiel. Der ebenfalls aus dem Dialekt stammende Ausdruck „Preh“ bedeutet „Stolz“ und steht für die Beziehung, die seine Schöpfer mit ihm führen.
Exibatur | Exibatur [exibatur] der, -s: Pflug, Ackergerät - Kraft trifft Erde
Der „Exibatur“ (violett) ist Schauplatz von sich überschlagender Inbrunst der Maskulinität. Man soll dabei nicht nur an Fleisch und Räucherwaren denken, sondern auch an Erde, Wildschwein und Motorsäge. Aus einer komplexen Wort- und Gerbstoffwolke tritt der kräftigste der drei Gourmetmoste hervor, der übersetzt „Pflug, Ackergerät“ bedeutet.
Was ist Birnenmost überhaupt?
Birnenmost ist vergorener Birnensaft und damit ein absolutes Naturprodukt. Sein Alkoholgehalt beträgt üblicherweise zwischen 6 und 8 % vol. alk. Wir sind recht stolz auf die Gourmetmoste. Sie sind nicht nur die Spitzenreiter was regionale Produktqualität angeht, sondern sie verkörpern auch die Wertschätzung unserer regionaler Bauern und Bäurinnen und unserer Kulturlandschaft. Die Streuobstwiesen zwischen großen Vierkanthöfen auf den sanften Hügeln sind ein einzigartiger Anblick im Mostviertel. Da der Most ein dynamisches Getränk ist und jede Ernte anders ausfällt, müssen auch die Gourmetmoste jedes Jahr aufs Neue cuvéetiert werden. Dazu bringen die Mostbarone ihre besten reinsortigen Birnenmoste nach Ardagger ins MostBirnHaus. Dort versammeln sie sich in der Runde an einer langen Tafel und wählen per Blindverkostung die optimalen Vermengungen. Die Produktionsweise ist der Weißweinerzeugung sehr ähnlich, nur mit Mostviertler Birnen und/oder Äpfeln statt Weintrauben als Rohstoff. Die Mostkeller unserer Produzenten und Produzentinnen sind seit einigen Jahren schon hinsichtlich Technik und Hygiene nicht mehr von klassischen Weinkellern zu unterscheiden. Es wird ein großes Augenmerk auf die Qualität gelegt. Darum gibt es auch bei den Mosten staatliche Prüfnummer, die deren Qualität bescheinigen. Die Ernte ist mühsam, weil man sich für jede Frucht extra bücken muss.
Weiß jemand wie Kilo Birnen ein Birnbaum pro Jahr tragen kann?
Ein Birnbaum kann bis zu 1 Tonne Früchte im Jahr tragen. Natürlich gibt es maschinelle Unterstützung beim Birnklauben, aber es bleibt aufwendig. Nach dem Waschen werden die Birnen zerkleinert und anschließend gepresst. Das Zerkleinern und Pressen war früher ebenfalls sehr aufwendig und noch zwei separate Vorgänge. Man zerkleinerte zum Beispiel mit einer „Birnenmühle, die natürlich von Hand bedient werden musste. Aufgrund der anstrengenden Tätigkeit nannte man diese auch „Leutschindermaschine“. Man verwendete früher auch gerne einen großen „Reibnstoa“, den ein Vieh im Kreis entlang einer Steinrinne zog, um darin die Früchte zu zerquetschen. Zum Pressen wurden die riesigen Baumpressen verwendet (7 Meter lang und wahnsinnig schwer). Die Pressen waren so groß, dass man dafür eigene Presshäuser und Kellerstöckl errichtete. Wenn der Bauer seine Frau besonders liebte, ließ er ihren Namen in die Presse mit reichlich Verzierungen schnitzen.
Heutzutage sieht man bei uns in der Gegend noch viele Relikte aus dieser Zeit. Die alten Reibnsteine aus Granit (oder auch aus Sandstein) werden oft als Dekorationsobjekte im Außenbereich verwendet. Manche alte Baumpressen sind bei Kreisverkehren oder Wanderwegen aufgestellt. Der Neuhofner Heurige Reikersdorfer heißt „Presshausheuriger“, weil sie dort die Räumlichkeiten des alten Presshauses nutzen. Alle diese Dinge stehen in Verbindung mit den markanten Vierkant-Bauernhöfen, die sehr charakteristisch für das Mostviertel und das anschließende Oberösterreich sind.
Nach 4-6 Wochen Gärung im Fass wird der Most noch geschönt und gefiltert und anschließend in Flaschen abgefüllt. Durch das Filtern werden die Trübstoffe entfernt und der Most bekommt seine klare und schöne Farbe. Genießen Sie die exzellenten Gourmetmoste in unserem Restaurant bei Amstetten!