1x1 der Schnapsverkostung
Wer kennt das nicht: nach einem opulenten Dinner braucht man doch dringend einen Verdauungsschnaps. Schnell runter damit und wir haben wieder das Gefühl, Platz im Magen zu bekommen. Aber auch beim Schnapstrinken gibt es einen Trend zur „slow motion“. Eine Schnapsverkostung beim Jung-Mostbaron Jürgen Datzberger im Mostviertel bringt uns zum Umdenken. Auch Schnaps darf verkostet und genossen werden! Aber Vorsicht: das hochprozentige Getränk ist hundertprozentig ein Hochgenuss!
Jürgen Datzberger ist ein Edelbrenner der Spitzenklasse und "brennt" für seine Leidenschaft
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Jürgen Datzberger ist jemand, der für seine Leidenschaft „brennt“: ein Edelbrenner der Spitzenklasse, zu Hause in Pittersberg bei Euratsfeld. Seit Generationen wird Hochprozentiges hier im Mostviertel am Vierkanthof der Familie Datzberger hergestellt. Mittlerweile gehören Vater Bernhard und Jürgen zu den besten Produzenten des Landes! Aber auch die Mostkultur wird beim Seppelbauer hochgehalten – ist es doch ein Mostbaron-Betrieb!
Jürgen Datzberger ist ein Edelbrenner der Spitzenklasse und "brennt" für seine Leidenschaft
Schnaps, Edelbrände, Liköre, Geist – ein grobe Einteilung
Die beste Zeit um Spirituosen (Oberbegriff für Hochprozentiges) zu erzeugen, ist die Erntezeit (Juli bis November). Vollreifes, qualitativ hochwertiges Obst wird geerntet, gewaschen und zerkleinert (meistens ohne Kerne). Diese Maische kommt dann in Edelstahl-Gärtanks und mit Zugabe von Hefe wird der Zucker in Alkohol umgewandelt (6 – 8 Wochen). Dies sind die sogenannten Edelbrände oder auch Schnäpse genannt, die zu 100 % aus Fruchtdestillat bestehen und keine Aromastoffe enthalten.
Bei einem Geist hingegen, werden frische Früchte, Nüsse,… gewaschen, zerkleinert und in hochprozentigem neutralem Alkohol angesetzt (Mazeration). Fügt man zusätzlich noch Zucker hinzu, erhält man Liköre.
Hochzeitspläne - bei den Spirituosen und bei Jürgen
Wird bei der Brennerei von einer Hochzeit gesprochen, dann meint man hier das Hinzufügen von Trinkwasser beim Destillat nach dem Destillieren. Dadurch wird die Trinkstärke erreicht, andernfalls ist der Alkoholgehalt viel zu hoch, um es zu trinken.
Spricht hingegen Jürgen von einer Hochzeit, dann meint er damit seine eigene bevorstehende Vermählung mit seiner langjährigen Freundin. Auf diese Nachricht hinauf erhoben wir natürlich unsere Schnapsgläser und ließen Jürgen hochleben!
Wildsaugeist – eine Schnapsidee?
Die Bandbreite an Edelbränden bei Jürgen Datzberger kennt keine Grenzen. Wir verkosten blind die klassischen Edelbrände wie Williamsbirne oder den Marillenbrand. Aber auch Karottenbrand oder ein Bananenbrand wird uns unter die Nase gehalten. Bei einem Brand aber werden wir stutzig: der Wildsaugeist!
Obelix hätte seine helle Freude mit dem Getränk. Denn da könnte er das trinken, was er auch am liebsten speist: eine Wildsau! Aber wie kommt die Wildsau in den Schnaps? Jürgen bekam eine Wildsau von den Nachbarn geschenkt, die er kurzerhand mit entsprechendem Gemüse (Preiselbeere, Wurzelgemüse) und mit Alkohol mitdestillierte. Der Geruch und der Geschmack sind eindeutig „wild“. Wir finden es genial und gschmackig!
Jetzt aber zum 1x1 der Verkostung:
Die Wahl des Glases
Stamperl wurden und werden heute noch gerne genommen. Aber, um das Aroma richtig zur Geltung zu bringen, sind Stielgläser mit Bauch bzw. Kamin zu empfehlen (tulpenförmiges Glas). Denn nur in diesen Gläsern kann sich der Geruch richtig entfalten. Ein Vergleich von verschiedenen Destillaten ist auch nur in gleichen Gläsern möglich! Und wie auch bei der Weinverkostung wird das Glas nur am Fuß mit Daumen und Zeigefinger angefasst.
Die richtige Temperatur/Schnapsnase
Die ideale Trinktemperatur liegt bei ca. 18 °C. Oftmals werden der Schnaps bzw. die Gläser vor dem Ausschank eisgekühlt. Dabei kann sich bei niedriger Temperatur der Duft nicht richtig entfalten. Und wie auch bei anderen Verkostungen spielt der Geruch eine wesentliche Rolle.
1x1 der Schnapsverkostung - das hochprozentige Getränk ist hundertprozentig ein Hochgenuss
1x1 der Schnapsverkostung - das hochprozentige Getränk ist hundertprozentig ein Hochgenuss
In der Ruhe schmeckt der Schnaps
Das Wort Schnaps dürft vermutlich vom „schnapp es“ stammen. So wurde der Schnaps gerne schnell geschnappt. Im Gegensatz zu heute, bei der die Ruhe das Allerwichtigste bei der Verkostung ist! Kein Hetzen beim Trinken. Genießen Sie den ersten Schluck und halten Sie diesen kurz im Mund, um ihn wirken lassen zu können (einspeicheln). Versuchen Sie dann, das Aroma zu beschreiben.
Jeder Schnaps hat seine eigenen Aromen und zarte Nuancen. Echte Experten könne sogar einen Birnen Schnaps auf die Region der darin verwendeten Birnen zuordnen!
Nüchtern betrachtet – Zusammenfassung einer Verkostung:
- Für eine ruhige und gute Atmosphäre sorgen.
- Kein scharfes Essen vor dem Verkosten, da die Geschmacksknospen betäubt sein können
- Ausreichend Wasser zur Verfügung stellen. Weißbrot für dazwischen, um den Geschmack wieder zu neutralisieren.
- Stielglas mit Bauch anfüllen bis zu seiner größten Breite
- Glas am Fuß mit Daumen und Zeigefinger anfassen
- Gut ausatmen, Nase über das Glas halten, tief Luft holen (Vorgang nochmals wiederholen),
- Schluck nehmen, im Mund halten („einspeicheln“) und wirken lassen
- Genießen und erraten, um welche Spirituose es sich wohl handelt
Ein wunderbares Seminar bei einem tüchtigen und innovativen Produzenten. Wir kommen gerne wieder und sagen zum Abschied: Zum Wohl!
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