Kräuterweg – Rundwanderung mit herbstlichem Ausblick
Hochkogel – der Hausberg der Amstettner
Als wir vor 14 Jahren ins Mostviertel zogen und die ersten nebeligen Herbsttage auf unsere Stimmung drückten, haben wir schnell den Hochkogel für uns entdeckt. Meist wenn der Dunst über der Ybbs sich nicht lichtet und wir uns nach Sonne sehnen, braucht es nur ein paar Höhenmeter mehr, dass die Vitamin-D-Tanks wieder gefüllt sind. Je nach Temperatur, Witterung und Gehbegeisterung des Nachwuchs fällt die Hochkogeltour kleiner oder größer aus. Die sanfte Erhebung bietet viele Variationen vom gemütlichen Straßenspaziergang, bis zum abenteuerlichen Anstieg durch die matschige Kuhweide. Eines ist auf jeden Fall immer fix, man ist nicht alleine hier oben und so schön es auch ist, die Parkplatzsuche ist immer wieder eine Herausforderung.
Die Bäume färben sich von Grün auf Gelb und der Wind fegt die Blätter durch die Lüfte. Das hügelige Mostviertel mit seinen reichlichen Mischwäldern ist zu dieser Jahreszeit in allen Farben des Herbstes koloriert und wirklich ein überragender Anblick. Wieder einmal möchten wir den Hochkogel erwandern, aber heute ist Perspektivenwechsel angesagt – denn wir starten unsere Tour beim Feuerwehrhaus in Perwarth (Randegg), wo wir unser Auto ohne Probleme abstellen können.
Über die saftigen Wiesen geht es rauf, Richtung Hochkogel
Immer den runden, gelben Schildern nach
Für die heutige Wanderung haben wir uns den Kräuterweg herausgesucht. Nach den ersten Metern durch die Siedlung erspähen wir schon eines der gelben Hinweisschilder: Kräuterweg! Hier sind wir richtig und schlängeln uns Richtung Minaslehen die Straße hinauf. Die Luft ist angenehm frisch und nach den ersten Höhenmetern kommen wir schon gut ins Schwitzen. Auf der Straße an ein paar Bauernhöfen vorbei kommen wir zum Mostbrunnen Kühberg, wo wir uns eine kleine Erfrischung gönnen.
Die herbstlich gefärbten Bäume sind traumhaft anzusehen.Dem Gruberkreuz entgegen
Hier entdecken wir Schilder des „Tut gut Wanderwegs Nr. 2“ und wandern ab sofort auf dessen Pfade, weiter über die saftigen Wiesen hinauf. Der Fortpflanz lächzt vor Anstrengung und es wird Müdigkeit vorgetäuscht. Als erfahrene Wanderer mit Anhang lassen wir uns auf eine kurze Pause mit Zuckerschub ein – denn die Jungbergsteiger müssen mit ein paar Powersnacks bei Laune gehalten werden. Die Schilder sind etwas spärlich und wir sind uns nicht immer sicher, ob wir noch richtig sind, aber nach gut 300 Höhenmeter erblicken wir das Gruberkreuz (685 m). Ein vertrauter Anblick, denn diesen Nebengipfel vom Hochkogelberg haben wir schon von der anderen Seite erklommen.
Die Abendsonne lässt die Herbstfarben so richtig zur Geltung kommen.
Eintrag ins Gipfelbuch
Ein Highlight für die Jungs ist immer der Eintrag ins Gipfelbuch und ich genieße in der Zwischenzeit den herrlichen Ausblick und die Farbenpracht, die sich über die Hügellandschaft legt. Wir erfreuen uns an den wärmenden Sonnenstrahlen, der wohlverdienten Gipfeljause und betrachten dabei den Ötscher, der monumental die sanften Hügel überragt.
Der Ötscher überragt majestätisch die Landschaft.
Zurück ins Tal
Mit geschlossenen Augen sitze ich da und bin glücklich. Plötzlich wird mir aber kalt, die Sonne versteckt sich bereits hinter den Baumwipfeln und uns wird klar, wir sollten besser los. Eilig packen wir alles zusammen und machen uns auf den Weg ins Tal. Bergab geht es ja zum Glück schneller, aber wir haben definitiv die Zeit übersehen. Unglaublich wie schnell es bereits finster wird und wir sind froh, dass wir auf unseren Mobiltelefonen Taschenlampen zur Verfügung haben.
Über die Kuhweiden, Felder und Wiesen hinab, getrieben vom Einbruch der Dunkelheit, sind wir happy, als wir wieder die asphaltierte Strasse erreichen. So schön die Abendstimmung und der aufgehende Mond auch sind, in unwegsamen Gelände ist man mit Tageslicht klar im Vorteil. Etwas durchgefroren aber stolz auf unsere Jungs, die diese durchwegs anspruchsvolle Zehnkilometerwanderung gemeistert haben, steigen wir ins Auto und freuen uns auf eine wärmende Suppe zuhause.
Beim Abstieg legt sich schon die Nacht über die Hügel.
Tourenbeschreibung
Kräuterdüfte und alte Gemäuer
Mein Tipp: Der Wanderweg führt an der Ruine Perwarth vorbei. Nehmen Sie sich Zeit für einen Abstecher zum Kräuterschaugarten „Kräuter Erlebnis Hoch Perwarth“. Hier kann man unglaublich viele verschiedene Heil- und Gewürzkräuter bestaunen. Der Weg mündet dann in einen Radweg und führt wieder zum Ausgangspunkt zurück.
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Fotocredits: Johanna Meinschad