Mostviertler Faschingskrapfen im Test
Wenn man sich nicht sicher ist, ob man etwas zum Lachen hat, dann ist ein Faschingskrapfen ein guter Tipp! Ein Biss in die saftig–süße Germkugel bringt auch das griesgrämigste Gesicht zum freudigen Strahlen. Weil Mostviertler Bäcker besonders verführerische Krapfen backen, habe ich eine kleine Auswahl verkosten lassen.
Krapfen, Berliner oder Bomboloni?
Woher der Krapfen kommt ist ein wenig umstritten. Schon die Römer haben Germkugeln gebacken, aber später auch alle möglichen anderen Völker. In Deutschland nennen sie den Krapfen „Berliner“; angeblich hat ihn ein Zuckerbäcker erfunden, der Kanonenkugeln mit Teig nachformte. In Italien nennt er sich Bomboloni, was auch für nicht Italienisch sprechende nachvollziehbar ist: Bomboloni klingt nach einem kräftigen runden Stück und das ist auch richtig. In Österreich, Bayern und im Mostviertel nennen wir die verführerische Mehlspeise „Krapfen“ und erfunden hat ihn Frau Caecilie Krapf, eine Hofratsköchin um 1815 zur Zeit des Wiener Kongresses. Damals sollen rund 10 Millionen Krapfen verspeist worden sein. Für unseren Krapfentest im RelaxResort Kothmühle habe ich die köstlichen Germkugeln von vier verschiedenen Bäckereien mitgebracht. Großartige Bäcker und Konditoren gibt es im Mostviertel zwar viel mehr - jedoch soll die Verkostung auch kein kulinarischer Kraftakt werden.
Lydia, Andrea und Sandra testen Mostviertler Faschingskrapfen.
Bei den Mostviertler Bäckern geht’s rund
In der Zeit zwischen Weihnachten und bis zum Beginn der Fastenzeit ist die Blütezeit der Faschingskrapfen. Da geht es bei den Mostviertler Bäckern und Konditoren rund. Tausende Krapfen erblicken das Licht des Lebens, und werden klassisch mit fruchtiger Marillenmarmelade gefüllt. „Am besten schmecken sie warm und noch ganz frisch aus der Backstube“, verrät Andrea aus der Buchhaltung im RelaxResort Kothmühle. Dabei gehen aber die Geschmäcker durchaus auseinander: Während die einen weichen – luftigen Teig schätzen, lieben andere einen festeren Teig mit feinen Poren.
Geschliffen oder gestochen: egal – der Krapfen ist rund
Heute werden sie in den Bäckereien aus dem Teig ausgestochen; früher aber, so berichtet Sandra, die in der Rezeption tätig ist, wurden die Krapfen mit der Hand zu Kugeln geschliffen. Das erfordert einiges Geschick, weil mit dem Handballen aus einem Klumpen Hefeteig eine hübsche Teigkugel entstehen soll. Alle vier Krapfen, die vom Team des RelaxResorts Kothmühle verkostet wurden, beeindruckten durch ihre anmutige Form; trotzdem waren sie alle unterschiedlich in Optik und Geschmack.
Wie auch immer er heißt: Krapfen, Berliner oder Donat - die süße Germkugel schmeckt der ganzen Welt.
Was einen guten Krapfen ausmacht
Bei der Genussverkostung wurden Krapfen von vier zufällig gewählten Mostviertler Bäckern probiert (Danecker, Fürst, Haubis und Riesenhuber). Die drei Damen vom RelaxResort Kothmühle kümmern sich normalerweise um das Wohl der Gäste im Hotel. So ernsthaft und kritisch der Blick auf die Mostviertler Krapfen war, eine Entscheidung über gut und besser wurde nicht getroffen: zu unterschiedlich waren die Standpunkte. Einigkeit herrschte aber bei den grundsätzlichen Eigenschaften:
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Frisch muss er sein! Noch warm aus der Backstube, schlägt einfach alles!
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Der Teig soll flaumig und weich sein.
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Im Geruch ein bisserl Vanille, aber keinesfalls das Frittierfett
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Fruchtige und hochwertige Marillenmarmelade, nicht zu fest
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Zucker ja: ja, aber nur dezent
„Wir haben die Krapfen mit Genuss verkostet!" Einen Sieger gibt es nicht. „Für die Qualität der Mostviertler Bäcker spricht, dass wir beim Testen nichts übrig gelassen haben“ - meint Lydia, Marketing-Mitarbeiterin vom RelaxResort Kothmühle.
Frisch muss der Krapfen sein! Noch warm aus der Backstube, schlägt einfach alles!
Ein vielfältiger Genuss
Krapfen werden hauptsächlich vor der Fastenzeit genossen; und das mit gutem Grund. Hat er doch rund 400 Kalorien. Viel früher wurden die Krapfen auch pikant gefüllt: mit Speck und Zwiebel, Topfen und Kräutern. In den letzten Jahrhunderten dominierte die Marillenmarmelade. Heute gibt es auch Vanillekrapfen oder gefüllt mit Nougat. Auch wenn das Team der Kothmühle Vielfalt und Abwechslung schätzt: der Beliebteste ist der Klassiker mit Marillenmarmelade und nur er darf sich in Österreich Faschingskrapfen nennen.
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Fotocredit:
Krapfenfotos - Peter Brandstetter
Krapfen im Fett: Shutterstock
Restaurant - Haberland