Die coolste Frau des Mostviertels - Wie Eisbaden richtig geht
Interview mit Birgit Kogler-Jandl – Hobby-Eisschwimmerin
Liebe Birgit, wie bist du zum Eisschwimmen gekommen?
Vor etwa sieben Jahren hörte ich zufällig einen Podcast von Motivations-Trainer Christian Bischoff, der mit Begeisterung vom Eisbaden sprach. Das hat in mir den Wunsch geweckt, es selbst auszuprobieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich einen geliebten Menschen verloren, was mich tief getroffen hat. Ich benötigte dringend etwas, um meinen Körper und meine Seele wieder in eine positive Balance zu bringen. Besonders inspirierend fand ich „The Iceman“ Wim Hof aus den Niederlanden. Einer seiner Leitsätze lautet: „You are stronger than you think you are.“
Wie hast du begonnen mit dem Eisbaden?
Nachdem ich mich gründlich informiert hatte, füllte ich einfach meine Badewanne mit kaltem Wasser und startete mein Experiment. Anfänger sollten anfangs nur wenige Sekunden bis maximal eine Minute im kalten Wasser bleiben, je nach Wassertemperatur. Zudem trainierte ich die richtige Atemtechnik. Um sicherzugehen, dass ich alles richtig mache, besuchte ich auch einen Workshop bei Sonja Flandorfer, der „coolsten Frau Österreichs“.
Wieso gehst du jetzt Eisschwimmen?
Der Kältereiz war zwar aufregend, aber ich fand es zunehmend langweilig, einfach nur still im Wasser zu verweilen. Also probierte ich es im Fluss und teilte meine Erfahrungen auf Facebook und die NÖN berichtete auch darüber. Viele fanden Gefallen daran und kontaktierten mich, ob sie mitkommen könnten. Mittlerweile sind wir eine WhatsApp-Gruppe von bis zu 30 Personen, die einmal in der Woche in die Ybbs zum Eisschwimmen gehen. Es ist wichtig, diesen Sport nicht allein auszuüben. Ich ziehe auch Neoprenschuhe an, denn beim Schwimmen kühlt man schneller aus als beim Eisbaden. Es geht uns jedoch nicht um Leistung, sondern um den Spaß und das gemeinsame Erlebnis.
Hast du auch schon mal schlechte Erfahrungen gemacht?
Ja, einmal war ich am Ausee Eisschwimmen und viel zu ehrgeizig. Ich wollte 15 Minuten schaffen, weil ich dachte, dass ich gut trainiert bin. Zunächst ging alles gut, aber danach ging es mir richtig schlecht. Mein Kreislauf brach beinahe zusammen, und mir war übel und schwindlig. Heute weiß ich, dass man die Grundregeln niemals überschreiten darf.
Hilft mehr Körpergewicht, um länger im kalten Wasser durchzuhalten?
Ja und nein. Man kann zwar etwas länger im kalten Wasser bleiben, aber der Körper benötigt auch länger, um sich wieder aufzuwärmen. Es ist also ein zweischneidiges Schwert.
Ist Eisbaden wirklich gesund?
Eisbaden ist längst mehr als nur ein Trend – es ist zu einem festen Bestandteil vieler Wellness-Routinen geworden. Die Grundvoraussetzung ist, dass du gesund bist. Besonders wichtig ist, dass du keine Herz-Kreislauferkrankungen oder hohen Blutdruck hast. Im Zweifelsfall Rücksprache mit deinem Hausarzt halten! Eisbaden kann nicht nur für den Körper gut sein; auch Menschen mit Seelischen Erkrankungen haben positive Erfahrungen gemacht, da man beim Eisbaden ganz besonders auf sich fokussiert ist. Dadurch geht man bewusster mit seinem Körper, dem Atem und den eigenen Bedürfnissen um.
Welche Tipps würdest du Anfängern für das Eisbaden geben?
- Beginne am besten mit kalten Duschen – das ist ein guter Einstieg.
- Im RelaxResort Kothmühle nach einem Saunagang im aufgehackten Naturbadeteich ein Eisbad zu nehmen, ist sicher ein super Einstieg. Danach ausreichend Ruhen in der Wellnessoase.
- Ehrgeiz kann hier gefährlich sein – geh langsam und achtsam ins Wasser. Mit 15 C starten und langsam die Temperatur senken. Ein zu schneller Einstieg kann zu Schockreaktion führen
- Der Atem sollte ruhig bleiben
- Steigere die Zeit allmählich – dein Körper braucht Zeit zum Gewöhnen
- Nutze eine Zeitmessung, wenn du keine gute Eigenwahrnehmung hast.
- Faustregel: So kalt das Wasser, so lange solltest du drin bleiben.
- Aufwärmen danach ist ganz wichtig – kein Alkohol, kein Kaffee, keine Sauna. Erwärme dich langsam und vermeide extreme Hitze nach dem Baden.
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Fotocredits: Birgit Kogler-Jandl, RelaxResort Kothmühle