Vom Stall in den Eisbecher – Bioeis vom Hansinger
Marillentraum, Heiße Liebe oder doch ein Eiskaffee? Beim Gustieren in der Kothmühle Eiskarte fällt die Entscheidung nicht leicht, welcher Eisbecher es nun werden soll. Doch eines ist klar, auch beim Eis wird hier auf Saisonalität, Regionalität und kurze Transportwege geachtet. Doch wo kommt es denn eigentlich her, das leckere Bioeis im Becher oder im Stanitzl? Vom Biobauernhof Hansinger natürlich. Wir machten uns dorthin auf den Weg, um bei Günter Hansinger mehr über die Herstellung des BioHansingerEis zu erfahren.
Biobauer Günter Hansinger bei der Eisproduktion in der kleinen Hofmolkerei.
Umgeben von saftig grünen Weideflächen liegt am Ende eines Güterweges in Kilb der Bio Bauernhof Hansinger, ein reiner Grünlandbetrieb. Herzlich werden wir von Günter Hansinger empfangen, der uns zunächst in die kleine Hofmolkerei führt. Hier wird also das BioHansingerEis produziert. Ehrlichgesagt hätte das Wetter an diesem Tag nicht besser sein können, um sich über das Thema Eis zu unterhalten.
Kein Sommer ohne Eis
Bei einem fruchtig fischen Mango Sorbet erfahren wir mehr über die Herstellung der eiskalten Süßspeise. Milch- und Joghurteissorten aber auch rein pflanzliches Fruchtsorbet wird am Biobauernhof produziert. Die Verarbeitung der Zutaten ist besonders schonend und deren Auswahl streng. Hierbei wird nämlich auf saisonale, sonnengereifte Früchte gesetzt – allesamt aus biologischer Landwirtschaft. Die Marillen für das Marilleneis stammen natürlich aus der Wachau, die Erdbeeren aus dem nahegelegenen Hafnerbach und Dirndl, Äpfel und Zwetschken aus dem hauseigenen Garten. Es wäre unvorstellbar, ein Sommer ohne fruchtige Eiscreme.
Für die Herstellung des BioHansingerEis werden saisonale Früchte verwendet.
Die Eiszeit beginnt mit Sonnenschein
„Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen, beginnt die Nachfrage nach Eiscreme und somit auch unsere Produktion. Für die Gastronomie stellen wir das ganze Jahr über Eiskreationen her. Vor allem zu Weihnachten sind spezielle Sorten sehr beliebt“, erzählt Günter Hansinger.
Günter Hansinger achtet bei den Zutaten auf Saisonalität und kurze Transportwege.
In der Hauptsaison wird von Montag bis Donnerstag Eis produziert. Kaum vorstellbar, dass im Jahr 2004 die Produktion mit damit begann, an zwei Tagen pro Woche für jeweils zwei Stunden Eis herzustellen – und zwar Vollmilcheis aus der hauseigenen Biomilch.
Bio und Regionalität im Fokus – damals wie heute
Damals wie heute werden bei der Herstellung von Fruchteis nur reine Früchte verwendet. Diese werden püriert und schließlich verarbeitet. Auf künstliche Farb- oder Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker wird zur Gänze verzichtet. Und auch der Zusatz von Zucker hängt von der Süße der Früchte ab. Und noch etwas lernten wir dazu, während wir unser Eis löffelten: Je mehr Zucker im Eis enthalten ist, desto weicher ist es. „Das spielt vor allem beim Portionieren eine große Rolle", ergänzt Günter Hansinger.
Vor Ort wird das Eis in der kleinen Hofmolkerei abgefüllt.
Kein Wunder also, dass die Eissorten vom BioHansinger nicht jedes Jahr gleichschmecken. Apropos Jahr: Über das ganze Jahr hinweg werden in der kleinen Produktionsstätte bis zu 70 verschiedene Sorten produziert.
Klassisch oder kreativ – Eisige Abwechslung an heißen Sommertagen
„Vanille ist die beliebteste Sorte, gleich nach Schokolade, Erdbeere und Haselnuss“, verrät uns Günter Hansinger und ergänzt „Aber auch Waldviertler Mohn, Joghurt-Dirndl oder Zitrone-Basilikum sind der Renner“. Von cremigen Eisklassiker aus Milch oder Joghurt bis hin zum veganen Fruchtsorbet – Günter Hansinger erweitert sein Sortiment stets, um vielfältige Kreationen anzubieten. Das brachte ihm auch die Auszeichnung „Das Goldene Stanitzl 2018“ für die Sorte Bio-Mostpudding in der Kategorie Milcheis.
Das produzierte Bioeis wird bei uns im Hotel in verschiedenen Variationen angeboten.
2017 wurde er für die Sorte Haselnuss mit dem „Goldenen Stanitzl“ ausgezeichnet. Aber auch ausgefallene Eiskreationen wurden prämiert. Wie etwa Himbeer-Ingwer, Rum-Rosinen und Banane-Orange-Joghurt, um nur einige zu nenne. Egal ob Klassiker oder kreative Kreation, diese Sorten sind ein wahrer Höhepunkt für Geschmacksnerven.
Bioproduktion seit dreißig Jahren
Doch nicht nur Eis wird am Hof hergestellt. Auch Frischmilch, Joghurt, Topfen, Schlagobers und Molke Getränke werden in der kleinen Produktion verarbeitet. Natürlich alles in bester Bioqualität. Auch die umliegenden Bildungseinrichtungen beziehen ihre Schulmilch, den Kakao oder Apfelsaft vom Biohof Hansinger. Diese waren auch mitunter ein Grund, warum hier am Bauernhof damit begonnen wurde, die Eisproduktion zu starten.
Vom Kuhstall in den Eisbecher – am Biobauernhof Hansinger wird ein kleiner Viehbestand auf großer Fläche gehalten.
Doch was haben Schulen nun damit zu tun, dass in der kleinen Hofmolkerei mittlerweile so viel Eis produziert wird? „Das ergab sich einfach daraus, dass es im Sommer weniger Bedarf an Schulmilch gibt und unsere Familie gerne Eis isst“, schmunzelt Günter Hansinger, der uns über seinen Bauernhof in den großzügigen Laufstall der 35 Milchkühe führt.
Diese verbringen die meiste Zeit draußen, auf der umliegenden Weideflächen und werden extensiv gehalten. Das bedeutet, dass ein kleiner Viehbestand auf einer großen Fläche gehalten wird. Alles Bio lautet die Devise, und diese wird am Bauernhof schon seit fast dreißig Jahren großgeschrieben.
Regionale Produkte im Bioladen
Günter Hansinger lädt uns dazu ein, auch einen Blick in den Bioladen zu werfen. Dieser liegt ein paar Minuten vom Bauernhof entfernt. An der Hausfassade finden sich drei Stanitzl.
Im Bioladen findet sich eine vielfältige Produktpalette in bester biologischer Qualität. Nicht nur das Eis vom Biohof Hansinger sondern auch viele Produkte regionaler Produzenten und biozertifizierte Produkte aus der ganzen Welt.
Im Bioladen Hansinger wird auf Nachhaltigkeit, Saisonalität, Regionalität und natürlich auf das Thema Bio gesetzt.
Beim Sortiment wird auf Vielfältigkeit geachtet, aber auch auf Saisonalität und traditionelle Sorten. Und wie könnte es anders sein, zum Abschluss gab es auch hier nochmal Eis zum Verkosten. Na, habt ihr nun auch Lust auf einen Eisbecher bekommen? Dann gustiert doch einfach in unserer Eiskarte. Wir freuen uns jedenfalls schon auf einen erfrischend leckeren Sommer.
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Fotocredits:
Heiße Liebe & Eiskaffee: RelaxResort Kothmühle
Bio-Laden & Kühe im Stall: Ariane Zeilinger
alle anderen Fotos: Netzwerk Kulinarik/pov.at