Maiwipferlsirup – die Mostviertler Antwort auf Ahornsirup?
Was passt am besten zu frisch gebackenen Waffeln oder Palatschinken? Ahornsirup, ganz klar! Aber gibt es auch eine regionale Alternative zum kanadischen Saft der Zucker-Ahornbäume? Wir sagen ja - der Maiwipferlsirup!
Vegane Honig-Alternative mit Heilkräften
Jetzt im Mai ist der ideale Zeitpunkt um die kleinen, hellgrünen Triebe – die Maiwipferl der Fichten- und Tannenbäume zu pflücken. Die jungen Triebspitzen sind noch ganz weich und strotzen vor Kraft. Sie enthalten wertvolle ätherische Öle, Harze und viel Vitamin C und können krankmachende Bakterien durch die antiseptische Wirkung hemmen. Daher werden in Österreich aus den Maiwipferln schon seit Jahrhunderten sehr gut wirkende Hausmittel gegen Husten, Heiserkeit und Schnupfen zubereitet. Der Maiwipferlsirup ist ganz leicht zum Selbstherstellen und durch sein leicht rauchig-harziges Aroma auch in der regionalen Küche sehr beliebt. Der vegane Honigersatz eignet sich als Brotaufstrich, zum Käse, zum Süßen von Palatschinken, Müsli, Früchten, Joghurt, Eis und Getränken.
Beim Pflücken immer den Mitteltrieb stehen lassen
Mit Verstand pflücken
Früher war der echte Honig sehr teuer und für ärmere Leute nicht erschwinglich, deshalb stellten sie sich als Ersatz den Maiwipferlsirup selbst her. Der „Arme Leute Honig“ erinnert sehr an den Waldhonig und wurde damals schon gerne aufs Brot geschmiert. Da der Baum durch das Pflücken der Wipferl beschädigt wird, sollte man unbedingt auf die Menge achten und wenn möglich nur die Seitentriebe abpflücken - den Mitteltrieb sollte man stehen lassen. Pro Baum, egal ob Fichte oder Tanne, sollte man nur fünf Wipferl abzupfen – so kann man ohne schlechtes Gewissen den Sirup zubereiten und genießen.
Maiwipferlsirup
Zubereitung:
- 300 g frische, hellgrüne Wipferl, folgende Nadelbäume eigenen sich: Fichte, Kiefer, Lärche, Latsche, Pinie, Tanne, Wacholder, Zirbe.
- 600 g Rohrzucker
Die hellgrünen Maiwipferl abwechselnd mit dem Zucker in ein großes Einmachglas schichten. Die Maiwipferlschicht sollte dabei doppelt so hoch sein wie die Zuckerschicht. Die letzte Schicht muss Zucker sein. 3 Wochen warm und sonnig stehen lassen, bis sich ein Sirup gebildet hat. Dann durch ein Sieb filtern und den Sirup abfüllen.
Bald gibt es bei uns hausgemachten Maiwipferlsirup
Geschmacksvergleich
Der karamellartige Ahornsirup schmeckt angenehm süß und kann gleichzeitig etwas herb sein. Sein leicht holziger Duft des Ahornbaumes lässt an den Wald erinnern. Aber auch der Maiwipferlsirup ist sehr aromatisch und besitzt sehr harzig-zitronige Aromen. Der Geschmack ist intensiv, denn die frischen Triebe enthalten stark duftende ätherische Öle sowie Tannine. Einen großen Vorteil hat der Maiwipferlsirup noch: seine rustikalen Aromen schmecken nicht nur gut sondern können als antibakterielles und schleimlösendes Heilmittel eingesetzt werden.
Unser Resümee: Wir nutzen gerne die Schätze unsere Wälder und haben bereits unseren hauseigenen Maiwipferlsirup angesetzt.
Wir freuen uns Ihnen bald beim Frühstück unseren hausgemachten Maiwipfelsirup anzubieten!
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Fotocredit: RelaxResort Kothmühle